Unser Lachen ist euer (Alb)traum: Humor als transformative Kraft
In Österreich dürfen Menschen ohne Staatsbürgerschaft nicht wählen, obwohl sie hier leben und mitwirken. Diese fehlende Partizipation spiegelt sich auch in der Kultur- und Medienlandschaft wieder, in der schmerzhafte und diskriminierende Narrative über Migrant*innen vorherrschen. Mit dem Projekt „Unser Lachen ist euer (Alb)traum“1haben wir Humor als kreative Methode benutzt, um die politische Atmosphäre innerhalb des Mainstream- Diskurses zu beeinflussen und einen interkulturellen Austausch zu fördern.
Inwieweit kann Kunst populäre, politische und theoretische Praktiken miteinander verbinden?
Wie kann der künstlerische Output als eine Form der Partizipation über die Wahlen hinweg die demokratische Mitbestimmung und soziale Transformation stärken?
Welche Prozesse und Methoden der kreativen Sprache sind angemessen und notwendig, um unsere Subjektivitäten zur Konstruktion eines kollektiven Handelns zu verbinden?
In einer Reihe von Workshops produzieren wir Memes und satirische Comic-Strips, um unsere eigenen (nicht repräsentierten) Geschichten in einer lustvollen Art nach außen zu kommunizieren. Wir wollten kreative Wege finden, um unsere Lebenssituationen als Migrant*innen auszudrücken und Räume schaffen, in denen unsere Stimmen gehört werden. Das Projekt richtete sich an Migrantinnen* und geflüchtete FLINTA* (Frauen*, intergeschlechtliche, nicht binäre, trans und agender Personen) und Mädchen, die Rassismus bzw. Xenophobie und Sexismus in Österreich erlebt haben bzw. denen die maiz-Angebote wie Beratung, Jugend- oder Bildungsprogramme in Anspruch nehmen. Die Workshopsreihe war besonders an Menschen die in dem Kulturbereich sich beschäftigen, sich beschäftigen haben oder sich beschäftigen wollen, eingerichtet.
Projekt Leitung: maiz-Kultur
Workshop Trainerin: Anahita Neghabat
Meme-Workshop Beteilige: Martyna Lorenc, Sifan Pan, Lia Kastiyo-Spinósa
Das Projekt würde im Rahmen des Förderprogramms LINZimPULS gefördert werden.
Fußnote
1.Der Name des Projektes „Unser Lachen ist euer (Alb)traum“ spielt dabei auf das 2019 erschienene Buch „Eure Heimat ist unser Albtraum“ an. Aydemir, Fatma/Yaghoobifarah Hengameh (Hrsg.): Eure Heimat ist unser Albtraum. Ullstein fünf, Berlin, 2019.