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Editorial 2019/01

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von migrazine

[DE]

Erinnerungen in Bewegung. Bewegung in Erinnerungen

Die Bewegung von Menschen ist auch die Bewegung von Geschichten und Erinnerungen, individuell und kollektiv, bedingt durch den Kontext einer spezifischen Erinnerungspolitik. Geschichten sind privat, politisch und stehen auch im Zusammenhang mit sozialen Bewegungen, mit mehr oder weniger organisierten politischen Lebensweisen von Menschen in Vergangenheit und Gegenwart. Reisende Geschichten und Erinnerungen haben das Potenzial, unsere Vorstellungskraft zu bereichern und zum Handeln anzuregen, uns in Bewegung zu halten, uns Kraft zu geben, unser Handeln voranzutreiben.

Migrazine 2019/1 beschäftigt sich mit der Vermittlung und Verarbeitung von migrantischen Erfahrungen im Kontext von Erinnerungsdiskursen: Das Thema der migrierten Geschichten und Erinnerungskulturen im globalen Zeitalter wird anhand von Begriffen wie Diskurs, Macht und Aktion untersucht und eine antirassistische Gegennarrative in der Migrationsgesellschaft in den Vordergrund gestellt. Auf diese Weise wird ein Beitrag zur Delegitimierung rassistischer Gewalt im aktuellen Kontext des Rechtspopulismus geleistet.

Welche Geschichten können nicht vergessen werden, welche dürfen nicht vergessen werden, welche rutschen oder fallen in Vergessenheit, warum, und warum ist es wichtig, dass wir über sie sprechen?

Im Jahr 2019 feierte maiz auch sein 25-jähriges Jubiläum! 25 Jahre Kampf für die Rechte von migrantischen Frauen und Jugendlichen, auch durch den Einsatz kritischer migrantischer Stimmen in den Medien. An dieser Stelle fragt Migrazine auch: Woran erinnert sich maiz und wofür lohnt es sich zu kämpfen? Was inspiriert maiz?

Erinnerung kann auch schrecklich sein, was soll man tun und wie, im Kontext eines ständigen Kriegszustandes auf dem Planeten?

Ezgi Erol, Lia Kastiyo-Spinósa & Ivana Marjanović

[EN]

Memories in Movement. Movement in Memories

Movement of people is also a movement of stories and memories, individual and collective, conditioned by the context of specific remembrance politics. Stories are private, political and are also related to social movements, to more or less organized ways of political lives of people in the past and the present. Traveling stories and memories have the potential to enrich our imagination and inspire action, keep us going, give us strength, drive our actions.

Migrazine 2019/1 issue deals with the conveying and processing of migrant experiences in the context of remembrance discourses. The topic of migrated stories and remembrance cultures in the global era is examined on the basis of terms such as discourse, power, and action, and an anti-racist counter-narrative in the migration society is brought to the fore. In this way, a contribution is made to the delegitimization of racist violence in the current context of right-wing populism.

What are the stories that “can’t” be forgotten, which ones must not be forgotten, which are slipping or falling into oblivion and why, and why is it important that we talk about them?

In 2019, maiz also celebrated its 25-year anniversary! 25 years of struggles for the rights of migrant women and youth, also through means of deploying critical migrant voices in the media. At this point, Migrazine also asks: What does maiz remember and what is important to fight for? What inspires maiz?

Remembrance can also be horrifying, what to do and how in the context of a constant state of war on the planet?

Ezgi Erol,  Lia Kastiyo-Spinósa  & Ivana Marjanović

migrazineist ein online mehrsprachiges Magazin und kritisch-alternatives Medium, das sich mit der Migration verbundenen Phänomenen sowie mit gesellschaftspolitischen Themen beschäftigt.